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Frauen und Kirche

Maria 2.0
Die Kirche verschwendet wertvolle Talente
Aktion flash mob am 8. Mai 2022 vor dem Augsburger Dom.

13.05.2022

Eine klar gestaltete Postkarte mit dem folgenden Text ging an den Augsburger Bischof Bertram Meier:
"Ich sehe mit Sorge, dass der Kirche der Wein ausgeht und wünsche mir mehr Mut zur Wandlung in der Kirche. Es ist genug Wasser da. Bitte setzen Sie sich jetzt für mutige Reformschritte ein.
Ich bin bereit, meine Talente einzubringen.
Mit freundlichen Grüßen
(persönliche Unterschrift)

und auf der Rückseite war zu lesen:

Der Kirche geht der Wein aus, die Krüge sind leer.
Kirchenaustritte, Personalmangel, Fixierung auf den
geweihten Priester, verkrustete Strukturen, mangelnde
Wertschätzung und Unterdrückung von Frauen, Laien,
Geschiedenen und queeren Menschen,
Missbrauchsskandal,...

Doch es ist genug Wasser da -
für Reformen in der Kirche!
Eine geschwisterliche Kirche nutzt alle Talente
unabhängig von Geschlecht und Lebensform.

Lasst Wandlung zu!

 

In Augsburg gab es am 8. Mai 2022 eine Aktion - ähnlich einem flash mob - vor dem Dom. Die "Augsburger Maria 2.0-Gruppe" ist sich aus diesem Anlaß zum 1. Mal persönlich begegnet. Seit langem 'trifft' sie sich monatlich be zoom-Konferenzen, so wurde auch diese Aktion vorbereitet.

Etwa 30 Frauen waren gekommen, auch aus der Münchner  und Regensburger Diözese. Sie  brachten ihre Anliegen zu Gehör, verstärkt durch Transparent und Plakate. Die Domtreppe wurde blau ausgelegt, als Zeichen für "es ist genug Wasser da, es sind genug Talente da!"

„Maria 2.0“ ist eine Reforminitiative innerhalb der katholischen Kirche, die seit 2019 bundesweit mit Aktionen in Erscheinung getreten ist – in manchen Bistümern sehr kämpferisch und provokant.

Was viele nicht wissen: Maria 2.0 ist keine feste Organisation mit klarer Struktur. Es geht vielmehr um gemeinsame Ziele, die von Einzelpersonen und Gruppen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Kirche unterstützt werden, etwa vom Frauenbund, dem BDKJ oder katholischen Pfadfinderverbänden.

Ein kurzer Überblick zur Entwicklungsgeschichte – entnommen einem Handzettel
(http://mariazweipunktnull.de)

Ein Lesekreis der Gemeinde Heilig Kreuz in Münster las gemeinsam Evangelii gaudium
(1. Apostolisches Schreiben von Papst Franziskus). Dabei diskutierten sie über die aktuelle Situation der Kirche, warum sie selber (noch) dabei sind, wie schwierig es ist, Fernstehenden Kirche verständlich zu machen und daß seit Jahren die gleichen Fragen im Raum stehen, aber keine Änderung in Sicht ist.

Ihnen wurde zu Beginn des Jahres 2019 klar: Wir wollen nicht nur klagen, sondern handeln. So war Maria 2.0 geboren. Maria 2.0 ist keine Gruppe einer bestimmten Gemeinde, sondern eine freie Initiative von Frauen.